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Spirituelle Hilfe in der Palliative Care: Schaffhauser Landeskirchen präsentieren ihr neues Konzept

Spirituelle Hilfe in der Palliative Care: Schaffhauser Landeskirchen präsentieren ihr neues Konzept

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Die Landeskirchen im Kanton Schaffhausen haben ein neues Konzept erarbeitet, wie sie Seelsorge in Palliative Care leisten wollen. (Bild: Landeskirchen Kt. SH)

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25. Mai 2016 / Region

Die Landeskirchen des Kantons Schaffhausen schaffen eine seelsorgerische Anlaufstelle für Schwerkranke und ihre Angehörigen. Diese entsteht aus dem neuen Konzept «Seelsorge in Palliative Care im Kanton Schaffhausen».


«Der Kirchenrat beauftragt eine theologische Fachperson mit Zusatzqualifikation in Seelsorge und Palliative Care als zentrale Ansprechperson.» So steht es im neuen «Konzept Seelsorge in Palliative Care im Kanton Schaffhausen», das die drei Landeskirchen des Kantons gestern der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Die Evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Schaffhausen will damit eine Fachperson für die Seelsorge in Palliative Care beauftragen. Diese Funktion übernimmt Pfarrer Wolfram Kötter ab dem 1. Oktober dieses Jahres. In der Römisch-katholischen Kirche übernimmt der Spitalseelsorger Ingo Bäcker, Vorstandsmitglied von palliative zh+sh, die «Anwaltschaft» für Seelsorge in Palliative Care und von der Christkatholischen Kirchgemeinde ist die Pfarrerin Melanie Handschuh für Seelsorge in Palliative Care zuständig.

Ein ganzheitliches Palliative-Care-Konzept ist im Kanton Schaffhausen zurzeit in Arbeit, die palliative Versorgung soll insgesamt gestärkt werden. Ein neu gegründeter Verein aus der Regionalgruppe Schaffhausen von palliative zh+sh will dazu aktiv beitragen. Auch die drei Landeskirchen des Kantons Schaffhausen leisten zur palliativen Versorgung bereits einen Beitrag. Im Kantonsspital beispielsweise sind die Kirchen mit Seelsorgenden vertreten. Nun will man sich auch ausserhalb des Spitals stärker vernetzen - mit Spitexen, Hausärzten und anderen für die Palliative Care wichtigen Fachleuten.

«Spiriutal Care» als gemeinsame Aufgabe

Die Kirchen haben nun, kurz bevor das kantonale Konzept vorgelegt werden soll, ein eigenes Konzept erarbeitet, in dem sie ihre Aufgabe innerhalb der Palliative Care definieren und aufzeigen wollen, was die Kirchen in diesem Zusammenhang leisten können. «Die Landeskirchen wollen jetzt schon zeigen, dass sie bereit sind», berichtete das Regionaljournal Zürich Schaffhausen von Radio SRF. «Sie wollen einen Beitrag leisten, indem sie Leute zur Verfügung stellen und Anlaufstellen haben.»

In einer Medienmitteilung schreiben die Schaffhauser Landeskirchen: «Im Mittelpunkt der kirchlichen Seelsorge steht der Mensch mit seiner religiös-spirituellen Biographie, mit seinen Hoffnungen und Zweifeln, mit seinen existentiellen Fragen nach dem Warum, nach der Existenz und Verlässlichkeit Gottes, nach Schuld und Vergebung. Mit diesen Themen umgehen zu können, ist in der Begleitung von schwer kranken Menschen, Sterbenden und ihren Angehörigen wichtig.» Das grosse Knowhow der kirchlichen Seelsorge im Bereich «Spiritual Care» solle darum in die Palliative Care eingebracht werden.

In ihrem neuen Konzept heben die Landeskirchen vor allem diese Spiritual Care als Teil von Palliative Care hervor. Sie definieren Spiritual Care als das «gemeinsame Bemühen, Menschen mit ihren spirituellen Anliegen wahrzunehmen und sie so zu unterstützen, wie es ihnen entspricht.» Professionelle Seelsorgende seien Fachpersonen im Bereich Spiritual Care, schreiben die Schaffhauser Landeskirchen. Als solche sollen sie ihren Beitrag leisten «im Bereich der individuellen Begleitung von schwer kranken Menschen, Sterbenden und ihren Angehörigen. Trauerarbeit, Gestaltung von Ritualen und Übergängen, Ausbildung und Begleitung von Frewilligen und die Mitarbeit als Expertinnen und Experten für Spiritualität im multidisziplinären Team stellen weitere Ressourcen in der Zusammenarbeit dar.»
palliative zh+sh / Landeskirchen SH