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Medienschau März 2017

Medienschau März 2017

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Die Medienschau von palliative zh+sh gibt Einblick in die Berichterstattung zu Palliative Care und verwandten Themen der vergangenen zwei Monate. (Bild: palliative zh+sh)

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Unter dem Titel «Medienschau» bietet palliative zh+sh regelmässig einen (unvollständigen) Überblick über die Berichterstattung in verschiedenen Medien zu Palliative Care und verwandten Themen.

Die Medienschau ist eine Momentaufnahme eines Ausschnittes der öffentlichen Diskussion zum Thema und bietet kurze Zusammenfassungen, zeigt Verknüpfungen auf und soll nicht zuletzt unterhalten und zur weiteren Lektüre der besprochenen Beiträge anregen. Wo vorhanden, werden die Links zu den Beiträgen deshalb in der rechten Spalte aufgelistet.

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10. April 2017 / Medien
Der Direktor der BAG Pascal Strupler schreibt in einem Gastkommentar in der NZZ zum Thema Gesundheitskosten am Lebensende, es müsse «ein Zweifaches» gelingen: «die Kosten für medizinische Therapien am Lebensende in den Griff zu bekommen und gleichzeitig den Bedürfnissen der zu behandelnden Menschen gerecht zu werden.» Strupler schreibt, die Palliativmedizin gebe den Betroffenen die Möglichkeit, die noch zur Verfügung stehende Lebenszeit gemeinsam mit den Beteiligten zu «planen». «Ein interprofessionelles Team medizinischer Fachpersonen diskutiert die verschiedenen Behandlungsoptionen mit den Betroffenen; gemeinsam legen sie das weitere Vorgehen fest.» Dabei, so Stupler, entschieden sich die Patientinnen und Patienten alle für unterschiedliche Wege. «’Sterben wir zu teuer?’ – die Frage muss durchaus erlaubt sein. Doch gilt es, sie auch in differenzierter Weise und im Sinne des Patientenwohls zu beantworten. Der Einbezug der Betroffenen und ihrer Bedürfnisse kann den Weg weisen in dieser schwierigen Diskussion – denn eine richtige und gute Behandlung sieht für jeden und jede etwas anders aus.»

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Das Lebensende und das Sterben gemeinsam zu planen heisst, dass Menschen mit ihren Nahestehenden und mit Fachpersonen frühzeitig über ihre Wünsche und Vorstellungen sprechen sollten. Dass solche Gespräche nicht immer auf Anhieb gelingen, zeigt eine Studie, über die die NZZ wenige Tage nach dem Erscheinen von Pascal Struplers Gastkommentar berichtete. «Der letzte Wille wird oft falsch verstanden», heisst es da. Laut einer amerikanischen Studie führt die Kommunikation über das Lebensende nicht nur zu Missverständnissen, sondern es komme sogar vor, dass Vertrauenspersonen von Betroffenen sich schlicht nicht an ein solches Gespräch erinnern könnten. 40 Prozent der in der Studie befragten Vertrauenspersonen erinnerten sich nicht an ein Gespräch, obwohl die Betroffenen angegeben hatten, mit ihnen über die letzten Wünsche gesprochen zu haben. Die Forscherin Terri Fried will deshalb Möglichkeiten untersuchen, «wie man die Kommunikation verbessern kann, beispielsweise durch ein geleitetes Gespräch in der Klinik oder mit einem Online-Formular», wie es im Artikel heisst.

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Über einen ganz bestimmten letzten Willen schrieb das St. Galler Tagblatt: Das sogenannte Sterbefasten. Die Methode, so das Tagblatt, sei umstritten und gelte für manche als «Alternative zu Dignitas und Exit». André Fringer, Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in St. Gallen forscht seit fünf Jahren über das Thema und befragt Betroffene und Angehörige. Gegenüber dem St. Galler Tagblatt sagt er: «Wir haben noch zu wenig Wissen darüber.» Er hüte sich davor, zu werten, ob Sterbefasten gut oder schlecht sei. Fringer geht aber davon aus, dass Sterbefasten zum «Megathema» wird. «Je älter die Menschen werden, desto mehr bekommen wir mit, was es heisst pflegebedürftig und chronisch leidend zu werden…» In der Praxis gebe es noch keinen professionellen Umgang mit dem Thema Sterbefasten. Man müsse stets den individuellen Fall betrachten, abhängig von der Biografie einer Person. Und: «Man muss aufpassen, dass sich nach der Entscheidung für das Sterbefasten kein sozialer Druck auf den Patienten entwickelt. Dass er wieder aussteigen darf.» Fringer befragt derzeit Hausärzte, Spitexmitarbeiterinnen und Langzeitinstitutionen in der ganzen Schweiz zu ihren Erfahrungen mit dem Thema.

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Als einen «natürlichen Weg des Sterbens» beschreibt Albert Wettstein das Sterbefasten. «Seit er die Idee vor bald drei Jahren ein erstes Mal in die Debatte eingebracht hat, ist Wettstein ein gefragter Mann», schreibt die NZZ und meint mit «Debatte» die Frage, wie sterbewillige Demenzkranke den «richtigen Moment» für einen Freitod erkennen können. Als «Ausweg aus dem Dilemma» propagiere der ehemalige Zürcher Stadtarzt Wettstein das Sterbefasten. Er schlägt den Betroffenen vor, einen bestimmten Satz in ihre Patientenverfügung aufzunehmen, um nicht am Ende gegen ihren Willen ernährt zu werden. Bis vor einigen Monaten, so schreibt die NZZ, habe auch die Alzheimervereinigung des Kantons Zürich diese Version einer Patientenverfügung auf ihrer Webseite zur Verfügung gestellt. Nun sei das Dokument aber nicht mehr abrufbar – «wegen eines Gesinnungswandels». Christina Krebs, die Geschäftsleiterin der Zürcher Alzheimervereinigung, sagt: «Wir sind nach vertiefter Auseinandersetzung mit dem Thema zum Schluss gekommen, dass es sich beim Glauben, das Sterbefasten biete einen eleganten Ausweg, um eine Illusion handelt.» Sie geht auf verschiedene Probleme ein, die sie beim Sterbefasten als Möglichkeit für Demenzkranke sieht. «Es gibt in diesem Bereich keine einfachen und sauberen Lösungen», hält Krebs fest.

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Ganz ohne Expertenmeinungen und fachliche Kommentare kommt eine Reportage der Sendung «7 Tage…» des deutschen Senders NDR aus. Für den Fernsehbericht «Pflege daheim» ist der Reporter Julian Amershi für sieben Tage zum Ehepaar Rose gezogen. Michael, früher selbständiger Geschäftsmann, lebt seit zwei Jahren mit der Krankheit ALS zuhause. Seine Frau Eveline hat die Geschäftsführung seiner Firma und die Pflege ihres Mannes übernommen. Michael kann noch sitzen und stehen. Er kann den Kopf bewegen und mit leiser Stimme sprechen. Und er kann lachen. Der Film zeigt auf eindrückliche Weise den im Grunde unspektakulären Alltag des Ehepaars Rose. «Früher musste Michael von Kunde zu Kunde, heute von Arzt zu Arzt», sagt der Reporter Amershi in einem seiner seltenen Kommentare im Film. Der junge Reporter wird herzlich aufgenommen im Hause Rose und er versucht, Michael so gut wie möglich zu unterstützen. Im Film bleibt Amershi präsent und das ist wohl auch das Ungewöhnliche an dieser Reportage. Der Reporter lässt sich auf die Thematik ein, ganz persönlich, und so wird auch diese Berichterstattung zu einer Art persönlichem Tagebuch, in dem der Tagebuchschreiber zwar nicht alleine die Hauptrolle spielt, aber sich doch einbringt und nicht als externer Beobachter versucht, nüchtern Bericht zu erstatten. Eindrücklich wird in diesem Stück sichtbar, wie der schwerkranke Michael seine Hilfe grösstenteils selber koordiniert und sein Umfeld dabei motiviert und anleitet – fast wie ein Trainer. Das wirkt stark. Und auch sein Frau Eveline tut mit einer eindrücklichen Selbstverständlichkeit, was sie tut. Sie sagt: «Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer, ich nutze die Zeit noch mit meinem Partner.»

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Um die Möglichkeit, trotz Krankheit zuhause zu bleiben, geht es auch in einem Bericht der Limmattaler Zeitung, der in der «Schweiz am Wochenende» erschienen ist. Genauer genommen um Kinder, die zuhause bleiben können. Bis zum Schluss. Der Bericht geht auf die Ergebnisse der PELICAN-Studie ein, wonach die meisten Kinder im Spital auf einer Intensivstation sterben. Die Verfasserinnen der Studie fordern, dass mehr getan wird, um Kindern das Sterben zuhause zu ermöglichen. So wie bei Sarina, die im Alter von 15 Jahren zuhause auf dem Schoss ihrer Mutter starb. Die Mutter Natasha Weibel erzählt im Beitrag er Limmattaler Zeitung vom Sterben ihrer Tochter und von der Rolle der Fachfrauen der Kinderspitex, die dafür sorgten, dass Sarina nicht im Spital auf der Intensivstation sterben musste. «Natascha Weibel hatte Glück, dass sie im Einzugsgebiet der Kinderspitex Nordwestschweiz wohnt und dadurch an Sarinas letztem Tag jemand neben ihr sass, der schon andere Kinder hat sterben sehen und stumm nickte: Es ist gut.» Den Eltern sei meist – bei aller Belastung – sehr geholfen, wenn sie die Möglichkeit haben, die letzte Lebensphase und auch das Sterben ihrer Kinder in den eigenen vier Wänden zu erleben. «Jeder gute Moment zählt», sagt Eva Bergsträsser vom Kinderspital Zürich. «Das haben die Familien verdient und dafür arbeite ich.»

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Auch im Hospiz können Kinder und ihre Eltern gut aufgehoben sein. Das zeigt eine Reportage der «Berliner Morgenpost». Die 17-jährige Chantal ist seit ihrer Geburt schwer behindert und wird von ihren Eltern gepflegt. Die Familie zog für eine Weile in ein Hospiz, nachdem sich der Zustand von Chantal verschlechtert hatte. In einem Berliner Kinderhospiz kommen sie und ihre Eltern zur Ruhe und lernen, mit der neuen Situation und der neuen Pflege umzugehen. Der Bericht gibt Einblick in die Atmosphäre und das Angebot eines Hospizes für Kinder – und auch in den Umgang mit dem Sterben von Kindern.

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In der deutschen Zeitschrift für Palliativmedizin schrieb Heiner Melching, der Geschäftsführer der Deutschen Palliativgesellschaft, ein Editorial mit dem Titel «Palliativmedizin in Zeiten des Populismus». Darin hält er fest: «Auch in unserer so lange heilen palliativen Welt hat der Populismus längst Einzug gehalten.» Mit der Angst vor dem Sterben liessen sich wirkungsvolle Schlagzeilen erzeugen, so Melching. Als Beispiel nennt er einen Artikel der Stuttgarter Zeitung über Palliativmediziner, die gegen das neue deutsche Sterbehilfegesetz, an dem auch die DGP beteiligt war, Verfassungsbeschwerde einlegen (siehe Medienschau Januar 2017). Sein Kommentar dazu: «Hauptsache die Headline stimmt und der eigene Name lässt sich in der Zeitung finden.» Nun sei auch die Ruhe, die nach dem Erlass des Gesetztes eingetreten war, dahin. Melching befürchtet, dass die Diskussion mittels Schlagzeilen weitergeführt wird. «Wieder werden Schreckensszenarien durch die Medienwelt gejagt und Ängste jedweder Couleur aufgekocht.»

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Über die «Schrecken am Ende des Lebens» sprach der Palliativmediziner Sven Gottschling mit dem evangelischen deutschen Magazin «chrismon» in einem längeren Interview. Dabei geht es unter anderem um den Umgang mit Morphin am Lebensende und Gottschling stellt klar: Für Morphin gibt es keine Höchstgrenze, auch wenn das Ärztinnen und Ärzte offenbar manchmal sagen, da die meisten von ihnen in der Schmerztherapie schlecht ausgebildet seien. «Wenn Sie irgendwann das 10-Fache, das 100-Fache oder 1000-Fache der derzeitigen Menge brauchen, Sie werden es bekommen, und es wird wirken.» Bei fast jedem Menschen könne es gelingen, den Schmerz zumindest so weit zu kontrollieren, dass er gut aushaltbar sei und dass die Patientin oder der Patient weiterhin kommunizieren könne. Gottschling spricht auch über die Versorgung mit Palliative Care in Deutschland. Noch immer sei diese nicht flächendeckend und bei Kindern gebe es sogar nur 20 Prozent Flächenabdeckung. «Es ist gruselig, wie manche Krankenkassenverwaltungen das verschleppen.»

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Die flächendeckende Versorgung mit Palliative Care ist auch in der Schweiz weiterhin nicht erreicht – und wird es so bald auch nicht sein. Einen Rückschlag auf dem Weg zur flächendeckenden Versorgung erleidet zurzeit beispielsweise der Kanton Bern. Wie der «Bund» schreibt, fordert das Sparpaket des Kantons ein «erstes Opfer»: Ein Modellprojekt der ambulanten Palliativversorgung, das gerade in den Startlöchern für die Umsetzung stand, wird «auf Eis gelegt». Das Projekt sollte Strukturen aufbauen, «mit denen unheilbar kranke Menschen zu Hause oder im Pflegeheim gepflegt werden können», als Ergänzung zu bestehenden Spitex- und Hausarztangeboten. Kritik an der Sistierung des bereits ausgearbeiteten Projektes liess nicht auf sich warten: Die Pro Senectute Bern bedauert, dass «ein gutes Projekt kurz vor der Umsetzung» gestoppt werde. Palliativmediziner und ehemaliger Präsident von palliative ch Steffen Eychmüller sagte gegenüber dem «Bund», er hoffe, dass das «sehr sinnvolle Vorhaben» am Ende fortgeführt werden könne. Er hat jährlich 15 Millionen Franken Einsparpotenzial errechnet, das die ambulante spezialisierte Versorgung bringen könnte.

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Die flächendeckende qualitativ angemessene Palliativversorgung kommt nicht nur hierzulande etwas mühsam voran. Der Blog «ehospice» veröffentlichte einen Beitrag mit dem Titel «Why is progress in palliative care not happening fast enough?». Zitiert wird die internationale Palliative-Care-Aktivistin Claire Morris, die sagt, dass zwar Fortschritte gemacht würden, aber eben zu langsam. Sie bezieht sich dabei auf «statistische Fakten», die unter anderem lauten: Global gesehen haben weniger als 10 Prozent der Menschen Zugang zu Palliative Care, 42 Prozent aller Länder haben überhaupt keine Hospize und keine Palliative Care, fünfeinhalb Millionen Menschen leben in Ländern mit schlechtem oder keinem Zugang zu effektiver Schmerzbehandlung – so würden 18 Millionen Menschen jedes Jahr unter Schmerzen und anderen Belastungen sterben. Interessant ist auch zu lesen, womit Morris diese Zahlen begründet: Neben der Annahme, dass Palliative Care als verhältnismässig neues Konzept einfach noch nicht überall ‘angekommen’ ist, liege die schlechte Abdeckung auch daran, dass es an politischem Willen und entsprechenden Strategien fehle, es zu viele juristische und regulatorische Barrieren gebe, die den Zugang zu nötigen Schmerzmedikamenten und zu angemessener Ausbildung für Fachpersonen verhindern und dass es allgemein an Schulung von Gesundheitsfachpersonen mangle.

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Nicht mit statistischen Zahlen oder mutmasslichen Gründen für eine schlechte Versorgung, sondern mit eindrücklichen Bildern machte die Online-Plattform von «Aljazeera» auf das Problem aufmerksam. Eine Bildreportage unter dem Titel «Waiting to die: Uganda’s untreated cancer patients» zeigt schwer krebskranke Menschen, die zuhause sind und sterben werden. Viele von ihnen leiden unter «behandelbarem Krebs», doch das einzige Strahlengerät für die Radiotherapie in Uganda ging vor einem knappen Jahr kaputt. Die betroffenen Menschen sind nun grösstenteils gar nicht mehr betreut. Die in der Bildserie von Aljazeera Porträtierten werden zwar von einem ambulanten Hospizdienst begleitet, doch die Fachpersonen vermuten, dass es noch unzählige weitere Patientinnen und Patienten gibt, die eine palliative Behandlung bräuchten, ohne sie zu erhalten. Die einzige Nonprofit-Organisation, die ambulante Palliative Care leistet, so gut es mit den vorhandenen Ressourcen möglich ist, kann sie nicht alle betreuen.

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Die Zeitschrift «Zeitlupe» berichtet in einem grösseren Beitrag über das Problem der häuslichen Gewalt bei Menschen über 65 Jahren, über das im selben Monat auch verschiedene Tageszeitungen berichteten. Unter dem Titel «Gewalt hat viele Facetten» schreibt die Zeitlupe, das Risiko, häusliche Gewalt zu erfahren steige mit zunehmender Pflegebedürftigkeit. Albert Wettstein, der Leiter der Fachkommission ZH/SH der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter UBA, sagt, bei der Betreuung von alten und kranken Familienangehörigen schlitterten die pflegenden Familienmitglieder in Aufgaben, die sie nicht gewählt und freiwillig nie übernommen hätten. Besonders Menschen, die solche Aufgaben alleine übernehmen, seien gefordert. «Lastet die Pflege langfristig auf den Schultern einer einzelnen Person, wird diese entweder krank oder aggressiv», sagt Wettstein. Wenn Hilfsangebote rechtzeitig zur Verfügung stehen und Verantwortlichkeiten inner- und ausserhalb der Familie geklärt sind, «dann kann Pflege eine erfüllende und spannende Aufgabe sein», heisst es im Beitrag, der mit verschiedenen anregenden Fallbeispielen angereichert ist.

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Die NZZ widmete dem Thema am selben Tag drei verschiedene Beiträge. Im Beitrag mit dem Titel «Demenzkranke werden daheim eingeschlossen» schreibt sie ebenfalls von der Überforderung pflegender Angehöriger und zitiert Ruth Mettler Ernst von der UBA: «Viele haben Angst, dass die demenzkranke Person allein das Haus verlässt, oder brauchen einfach einmal zwei Stunden für sich.» Die Grenze zwischen legitimer und unangemessener Freiheitsbeschränkung sei nicht immer ganz klar, schreibt die NZZ. Das Spitex-Personal wäge deshalb immer von Fall zu Fall ab, ob eine Massnahme akzeptabel sei oder nicht. «Für die Fachfrauen der UBA und der Spitex ist klar: Jemand, der nicht mehr allein daheim wohnen kann, braucht keine geschlossenen Türen, sondern mehr Betreuung.»

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Zum Schluss sei hier noch eine anregende und vielfältige Lektüre empfohlen: Das Schweizer Forschungsmagazin «Horizonte» widmete den Schwerpunkt ihrer Ausgabe im März dem Lebensende. «Am Ende des Lebens» ist eine schöne Artikelsammlung über die Entscheidungen und Unschärfen am Lebensende, die wissenschaftlichen Fragen an das Sterben und darüber, wie das Sterben in der Gesellschaft vom Tabu zum Projekt wurde. Angereichert mit berührenden Zitaten aus Interviews mit Sterbenden aus der Studie von Heike Gudat.
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