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660'000 Franken für Forschung in Palliative Care

660'000 Franken für Forschung in Palliative Care

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Gerade zwei Studien aus dem Kanton Zürich widmen sich unter anderem dementen Patientinnen und Patienten. (Bild: Karin Bangwa/pixelio.de)

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18. November 2015 / Wissen
Zum zweiten Mal haben zwei Stiftungen Fördergelder für Forschung gesprochen, die sich der Palliative Care widmet. Dieses Jahr kommen fünf Projekte in den Genuss von total 660‘000 Franken. Zwei der Projekte stammen aus dem Kanton Zürich.

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hat diese Woche bekannt gegeben, dass die Stiftungsräte der Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung sowie der Stanley Thomas Johnson Stiftung der SAMW-Expertenkommission gefolgt sind. Fünf Forschungsteams werden dieses Jahr im Rahmen des Programms «Forschung in Palliative Care» unterstützt: Psychiater Manuel Trachsel leitet am Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte der Universität Zürich ein Projekt zu Palliative Care in der Psychiatrie. Er erhält dafür den grössten Beitrag von knapp 220‘000 Franken.

Knapp 115‘000 Franken gehen an die ZHAW nach Winterthur, ins Departement Gesundheit. Dort untersucht ein Forschungsteam um Pflegewissenschaftlerin Andrea Koppitz, wie Schmerzen von Demenzpatient_innen in Pflegeheimen gelindert und verkürzt werden können. Laut Projektbeschrieb ist bekannt, dass Schmerzen bei dementen Menschen zwar erkannt, aber nicht ausreichend therapiert werden. Ein etwas höherer Beitrag, gut 128‘000 Franken, erhält André Fringer am Institut für Angewandte Pflegewissenschaften der Fachhochschule St. Gallen. Er und seine Team untersuchen den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit unter verschiedenen Gesichtspunkten.

Forschungslücken schliessen

Gian Domenico Borasio von der Universität Lausanne erhält einen Beitrag in der Höhe von gut 114‘000 Franken. In der von ihm geleiteten Studie wird untersucht, ob sich die «Integrated Palliative Care Outcome Scale (IPOS)» – ein Messinstrument für die Bedürfnisse von Palliative-Care-Patient_innen – auch auf Französische bewährt. Zu guter Letzt erhält Claudia Gamondi, Direktorin der Tessiner Krebsklinik in Bellinzona, Fördergelder in der Höhe von 83‘500 Franken. Sie will herausfinden, wie die Mitglieder von palliative ch zum assistierten Suizid stehen.

Die SAMW will mit ihrem Programm «Forschung in Palliative Care» eine Lücke schliessen. Mit der Palliative-Care-Strategie von Bund und Kantonen sei es gelungen, in vier von fünf definierten Bereichen (Sensibilisierung, Versorgung, Bildung, Finanzierung) Fortschritte zu erzielen. Nur für den fünften Bereich, für die Forschung, gelte dies erst in geringem Ausmass, heisst es auf der Website der Akademie. Deshalb hat sie das Programm auf die Beine gestellt. Die Johnson- sowie die Bangerter-Stiftung stellen in der Periode 2014–2017 Fördergelder von zirka einer Million Franken jährlich zur Verfügung. Während heuer mit knapp 660‘000 Franken nicht der ganze Rahmen ausgeschöpft wurde, waren es 2014 knapp 980‘000 Franken. Dieses Jahr habe die Expertenkommission feststellen müssen, dass die Qualität bei einigen der Gesuche nicht den Anforderungen entsprach, sagt Michael Röthlisberger, Forschungsleiter der SAMW. «Eine hohe wissenschaftliche Qualität ist für die Kommission jedoch unumgängliches Kriterium für eine Förderempfehlung.» Gesuche für nächstes Jahr müssen bis zum 1. Juni 2016 eingereicht werden.
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