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Buchvorstellung: Palliative Care in der Altenpflege

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Palliative Care. Eine Einführung für Mitarbeitende in Institutionen der Altenpflege
Careum Verlag, Zürich
78 Seiten, broschiert, 1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-03787-918-4
CHF 30.00

Buchvernissage
Die Vernissage von «Palliative Care – eine Einführung» (Niedermann u.a.) findet gemeinsam mit der Vernissage zu «Gesundheitswesen gestalten» (Widmer/Schaffhuser) statt:
Am Donnerstag, 5. April 2018, 18.00 Uhr
im Careum Auditorium, Pestalozzistrasse 11, Zürich
Anmeldung bis 20. März 2018 an: .
Die Bücher können an der Vernissage vergünstigt gekauft werden.

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14. Februar 2018 / Medien
Die eigene berufliche Praxis reflektieren und die Kompetenzen in palliativer Geriatrie verbessern: Das will ein neues Buch bei Langzeit-Institutionen und ihren Mitarbeitenden erreichen.

Ein neues Buch für die Praxis, geschrieben von Fachpersonen aus der Praxis, zeigt auf, worum es bei Palliative Care in der Langzeit- und Altenpflege geht und wie sie in den Institutionen umgesetzt werden kann. «Palliative Care. Eine Einführung für Mitarbeitende in Institutionen der Altenpflege» will Impulse geben, um insbesondere Mitarbeitende in Pflegeheimen dazu anzuregen, «ihre berufliche Praxis zu überdenken und im gemeinsamen Gespräch Möglichkeiten zu entdecken, wie eine qualitativ hochstehende Sorgekultur entstehen kann, die dem heutigen Verständnis von Palliative Care entspricht», wie die Autorinnen und Autoren zum Einstieg schreiben. Man wolle mit dem Buch «elementar und praxisorientiert in die Grundlagen von Palliative Care» einführen.

Der Schwerpunkt liegt auf der allgemeinen Palliative Care und auf palliativen Situationen in der Geriatrie. Geschrieben wurde das Buch von Fachpersonen aus der Palliative Care in Institutionen der Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule: Eva Niedermann (heute tätig bei der Ref. Kirche Kanton Zürich), Claudia Pflugshaupt, Dr. Heinz Rüegger, Beatrice Schär und Christoph Schmid.

Herausforderungen für Institutionen

Das Buch, das im Careum Verlag erschienen ist, nimmt aber nicht nur die Fachleute und ihre Praxis in die Pflicht, sondern auch die Institutionen. In der Einführung beschreiben die Autorinnen und Autoren, was «Palliative Geriatrie» heisst und gehen auf die zentralen Herausforderungen ein. Für Institutionen der Langzeitpflege liege die Herausforderung vor allem darin, «eine palliative Kultur zu entwickeln, die die ganze Institution durchdringt und alle Bereiche, vom Büro über die Küche und die Werkstatt bis in die patientennahen Arbeitsbereiche hinein, verstehen und leben». Palliative Geriatrie basiere nämlich auf einer institutionellen Kultur.

Hochaltrige Patientinnen und Patienten angemessen zu begleiten stelle ausserdem hohe ethische Anforderungen. Im «Stadium ausgeprägter Gebrechlichkeit, besonders bei gleichzeitiger kognitiver Beeinträchtigung» seien sie in besonders hohem Masse verletzlich und auf Hilfe angewiesen.

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Neun Schlüsselaspekte

Das Kernstück des Buches bilden neun übersichtliche, praxisorientierte Kapitel zu neun «Schlüsselaspekten von Palliative Care»:

1. Lebensqualität
2. Grundhaltung des Respekts und der Solidarität
3. Radikale Orientierung an der betroffenen Person
4. Linderung belastender Symptome
5. Einbeziehung von Angehörigen
6. Interprofessionalität und Interinstitutionalität
7. Vorausschauendes Handeln und laufende Evaluation
8. Abschiedskultur
9. Sterbebegleitung

Jedes Kapitel wird eingeleitet mit einem «Impuls» zum jeweiligen Aspekt: Verschiedene Fragen, die sich Fachpersonen und Institutionen stellen können, um ihre Praxis zu reflektieren. Im Kapitel folgt eine kurze Definition des Schlüsselaspekts. Die Autorinnen und Autoren gehen dann auf den jeweiligen Aspekt ein und setzen ihn in den Kontext der Ziele von Palliative Care, erläutern Voraussetzungen und Herausforderungen für die Praxis.

Fallbeispiele sollen dazu anregen, spezifische Situationen «im Licht der neun dargestellten Schlüsselaspekte zu diskutieren und so die Sensibilität für Palliative Care zu vertiefen». Im Anhang stellen die herausgebenden Fachpersonen verschiedene Arbeitsmaterialien zur Verfügung.

Zertifizierung als Chance

Die Inhalte zum Buch sind unter anderem im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens für das Label «Qualität in Palliative Care» im Wohn- und Pflegehaus Magnolia in Zollikerberg (das zur Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule gehört) entstanden. Im Zuge dieses Prozesses wollte man «ein übergreifendes Verständnis von Palliative Care» erarbeiten, «auf das sich das berufliche Handeln aller beteiligten Berufsgruppen bewusst beziehen kann». Der Zertifizierungsprozess wird darum am Ende des Buches beleuchtet. Der Prozess habe sich als «ausgesprochen fruchtbar» erwiesen, so die Autorinnen und Autoren. Sie führen verschiedene Verbesserungen als «Gewinn» an.

Die Fachgesellschaft Palliative Geriatrie (FGPG) mit Mitgliedern aus der Schweiz, Deutschland und Österreich schreibt im Vorwort zum Buch, die Publikation sei «ein sehr begrüssenswerter, wichtiger Beitrag zur Schulung, Vertiefung und Umsetzung» des Anliegens, die «Sorgekultur der Palliative Care in den Institutionen zu verankern und die Kompetenz der Pflegenden zu verbessern». Denn internationale Guidelines und nationale Programme würden die «wichtigste Zielgruppe» nicht erreichen: «die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen».

Die Buchvernissage findet am am Donnerstag, 5. April 2018, 18.00 Uhr im Careum Auditorium, Pestalozzistrasse 11, Zürich statt und ist öffentlich (Anmeldung siehe Box).
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