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Deutschland: KinderPalliativStiftung wurde gegründet

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14. Juni 2013 / Politik
Um die Versorgungsstrukturen der Hospizarbeit und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche in Deutschland stärker ausbauen zu können, wurde von der Deutschen PalliativStiftung (DPS) mit Sitz in Fulda nun die Deutsche KinderPalliativStiftung ins Leben gerufen. Vorstandsvorsitzender Thomas Sitte erklärt, dass die Stiftungsarbeit ohnedies verstärkt auf die Palliativversorgung von Kindern ausgerichtet war, die Gründung der neuen Stiftung aber nun Gelegenheit gebe dieses Nischenfach bekannter zu machen.

Derzeit leiden laut Hochrechnungen rund 60.000 Kinder in Deutschland an lebensbedrohlichen und lebenslimitierenden Krankheiten. 1500 bis 3000 Kinder sterben jährlich an ihren chronischen Erkrankungen, davon rund 600 an Krebs. Die Problematik in der derzeitigen häuslichen Versorgung besteht laut Sitte darin, dass für vergleichsweise wenige Patienten eine grosse Zahl an Versorgern bereitgehalten werden muss, die Wege auch weit sind und es von den Krankenkasse keine Kostenübernahme gebe. »Ein Palliative-Care-Team für Kinder hat in der Regel ein Versorgungsgebiet mit einem Durchmesser von 120 Kilometer. Bei Erwachsenen liegt der Durchmesser bei 70 Kilometern. Zudem gibt es beim Krankheitsspektrum oder der Symptompräsentation zahlreiche Besonderheiten im Vergleich zu erwachsenen Palliativpatienten«, erklärt Sitte.

Für eine flächendeckende Versorgung in Deutschland werden in etwa 30 SAPV-Teams für Kinder benötigt, bisher haben 14 die Arbeit aufgenommen. Die Gründung von weiteren SAPV-Teams für Kinder sowie die Fortführung der Arbeit von den bestehenden Teams seien aber extrem spendenabhängig.

Ein grosses Anliegen der Deutschen KinderPalliativStiftung ist auch die Finanzierung des Kinderpalliativkongresses »Dattelner Kinderschmerztage«, der alle zwei Jahre in Recklinghausen stattfindet und im deutschsprachigen Raum einzigartig ist. »Diese Mischung aus Theorie und Praxis bietet ein wissenschaftliches Fundament für die Palliativarbeit und ist wichtig, um Menschen für diese Arbeit zu begeistern und um den in der Kinderpalliativversorgung Tätigen Austausch und Fortbildung zu bieten«, erklärt Boris Zernikow, Chefarzt des Kinderpalliativzentrums Datteln und Stiftungsrat der Deutschen PalliativStiftung.