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«Es geht um das Menschliche, um die Nähe und Pflege»

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Nationale Strategie
Palliative Care


Im November 2009 haben Bund und Kantone im Rahmen der Plattform «Nationale Gesundheitspolitik» beschlossen, Palliative Care in der Schweiz zu fördern. Die in der «Nationalen Strategie Palliative Care 2010–2012» festgelegten Ziele sollen die Lücken in der Versorgung, Finanzierung, Information, Bildung und Forschung schliessen. Die Strategie wurde im April 2012 von Bund und Kantonen verlängert. Voraussichtlich bis Anfang November 2012 soll ein neues Strategiedokument vorliegen. Die Dauer der Strategieverlängerung wurde noch nicht festgelegt.

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20. Juli 2012 / Politik
Der Bund will die Palliative Care stärken. Erst kürzlich wurde dieses Ziel von Bundesrätin Sommaruga erneut geäussert. Für die Umsetzung braucht es indes den Einsatz der Kantone. Der Bund kann lediglich koordinierend wirken.

Die Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte Ende Juni am internationalen Sterbehilfekongress betont, dass die Palliative Care in der Schweiz gestärkt werden müsse. Sie erklärte, der Bundesrat werde die Palliative Care fördern, um das Selbstbestimmungsrecht der Schweizerinnen und Schweizer zu festigen.

Was Sommaruga überhaupt unter Palliative Care versteht und wie sie gefördert werden soll, führte Guido Balmer vom Informationsdienst des Justizdepartementes gegenüber Pallnetz.ch nun näher aus. Auch wenn Sommaruga am Kongress von «Palliativmedizin» gesprochen hatte, betont Balmer: «Der Bundesrat will die Palliative Care im umfassenden Sinne stärken. Es geht um das Menschliche, um die Nähe und Pflege.» Bei schwerkranken Menschen stünde bei vielen Ärzten der Körper, die medizinische Diagnose, im Vordergrund. Die Palliative Care kümmere sich auch um die Seele, um das Gemüt der Menschen. Laut Balmer geht es dem Bundesrat um das Ziel, den vielfältigen Bedürfnissen unheilbar kranker Menschen besser gerecht zu werden. «Sie sollen möglichst unbeeinflusst von Schmerzen, Ängsten oder sozialem Druck herausfinden können, was sie in dieser Situation brauchen. Das stärkt die Selbstbestimmung am Lebensende», so der Departementssprecher.

«Flächendeckende Angebote fehlen»

Bei der Umsetzung dieses Ziels kann der Bundesrat allerdings nur koordinierend wirken. «Das Gesundheitswesen ist Sache der Kantone», sagt Balmer. Die Nationale Strategie, die vom Bund festgelegt und kürzlich verlängert wurde, dient hier als entsprechende Grundlage. Bis Ende 2014 werden konkrete Massnahmen erarbeitet.
Nachholbedarf sieht Balmer bei der Information der Bevölkerung. Viele direkt oder indirekt Betroffene kennen die Möglichkeiten, die Palliative Care bietet, nicht. «Das hängt auch damit zusammen, dass flächendeckende Angebote noch fehlen. Wenn die Palliative Care mehr Verbreitung findet, wird sie auch bekannter.» Ausserdem, so Balmer, seien auch in der Nationalen Strategie Massnahmen für die bessere Information der Bevölkerung festgehalten.
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