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«Fürchte dich nicht!» – Weiterbildung Palliative Care für Seelsorgende

«Fürchte dich nicht!» – Weiterbildung Palliative Care für Seelsorgende

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Eine neue Weiterbildung auf Niveau A2 soll Seelsorgende in ihren Palliative Care Kompetenzen stärken. (Bild: Spital- und Klinikseelsorge Kath. Kirche Kt. ZH, Christina Burger)

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13. Dezember 2013 / Region
Eine neu konzipierte Weiterbildung in Palliative Care richtet sich an Seelsorgerinnen und Seelsorger. Der fünftägige Kurs der Spital- und Klinikseelsorge der Katholischen Kirche im Kanton Zürich will den Seelsorgenden Basiswissen in Palliative Care vermitteln. «Die Teilnehmenden erlangen Kenntnisse und Kompetenzen in Palliative Care und vertiefen ihre Erfahrungen in Spiritual Care, in der religiös-spirituellen Begleitung, in der Verlustbewältigung und der Abschiedsbegleitung», lautet das in der Ausschreibung formulierte Ziel. Die Seelsorgerin Lisa Palm, die mit ihrem Kollegen Daniel Burger dieses Weiterbildungsprojekt leitet, sagt, mit der Weiterbildung wolle man die Kompetenzen der kirchlichen Seelsorgenden im stationären und ambulanten Bereich erweitern. Der Kurs entspricht dem Level A2 von «SwissEduc» (palliative ch).

«Eine Kernaufgabe der Seelsorge»

Vermittelt werden in den fünf Tagen Grundlagenwissen wie die Nationale Strategie Palliative Care und ihre Umsetzung im Kanton Zürich, über Palliativmedizin und -pflege oder palliatives Symptommanagement. Darüber hinaus geht es um die Kommunikation mit schwerkranken und sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen, um die Rolle der Seelsorgenden, die religiös-spirituelle Begleitung und die interprofessionelle Zusammenarbeit. Aber auch Abschiedskultur und Trauer werden ebenso thematisiert wie die Zusammenarbeit mit Freiwilligen und das Thema Patientenverfügung. Ein volles Kursprogramm, das auf grossen Bedarf an Spiritual Care schliessen lässt.

Ins Leben gerufen wurde das Angebot tatsächlich nicht zuletzt, weil viele Theologen den Wunsch nach einer entsprechenden Ausbildung im Kanton Zürich äusserten. Andere Kantone bieten ähnliche Weiterbildungen bereits an. – Das Thema hat auch in der Kirche an Relevanz gewonnen. «Die Begleitung bei schwerer Erkrankung und am Lebensende oder die Begleitung von trauernden Angehörigen gehört seit jeher zu den Kernaufgaben der Kirche», sagt Lisa Palm. Im Zuge der Nationalen Strategie Palliative Care erhalte diese Aufgabe nun neue Aktualität. «Die Kirchen möchten sich in dieser Diskussion bewusst einbringen», so Palm. Bereits heute gehören Seelsorgende zum interprofessionellen Palliative Care Team in stationären Einrichtungen. Die Vernetzung mit Palliative Care Teams soll nun auch im ambulanten Bereich passieren. «Das heisst auch, dass Seelsorgende in den Gemeinden entsprechende Kompetenzen erlangen sollten», erklärt Palm. «Die vorliegende Weiterbildung verhilft zu diesem Wissen und zu diesen Kompetenzen.»

Mitarbeit von palliative zh+sh

Angesprochen werden mit der neuen Weiterbildung alle Seelsorgenden mit einem abgeschlossenen Theologiestudium und Seelsorgeerfahrung. Voraussetzung ist zudem eine «gute Grundlagenausbildung», wie Palm sagt. Denn die Absolventinnen und Absolventen dieser Weiterbildung sollen anschliessend Freiwillige rekrutieren und begleiten können.

Um dem facettenreichen, multiprofessionellen Thema gerecht zu werden, wurde die Weiterbildung von einem interdisziplinären Team erarbeitet. Urs Länzlinger, Dienststellenchef der Spital- und Klinikseelsorge, leitete das Team mit Fachpersonen aus Medizin, Pflege, Freiwilligennetzwerk und Theologie. Am Konzept beteiligt war auch das Netzwerk palliative zh+sh. Mitgearbeitet haben unter anderen Monika Obrist und Roland Kunz.

Zwischen Februar und Mai 2014 wird die Weiterbildung erstmals durchgeführt. Anmeldeschluss ist der 15. Januar 2014. Vorläufig soll diese Grundlagenausbildung auf Niveau A2 einmal jährlich stattfinden. «Möglicherweise entwickeln wir 2016 eine fortführende Weiterbildung für Level B1», sagt Lisa Palm.
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