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Medienschau Februar 2018

Medienschau Februar 2018

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Die Medienschau von palliative zh+sh gibt Einblick in die Berichterstattung zu Palliative Care und verwandten Themen des vergangenen Monats. (Bild: palliative zh+sh, ei)

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Die Medienschau

Die Medienschau ist eine Momentaufnahme eines Ausschnittes der öffentlichen Diskussion zum Thema und bietet kurze Zusammenfassungen, zeigt Verknüpfungen auf und soll nicht zuletzt unterhalten und zur weiteren Lektüre der besprochenen Beiträge anregen. Wo vorhanden werden die Links zu den Beiträgen deshalb unter «Links zum Thema» aufgelistet.

Dokumente zum Thema

Video zum Thema

09. März 2018 / Medien
Der «Tagesanzeiger» widmete sich im Artikel «Der letzte Irrtum» dem Thema Patientenverfügung und Lebensend-Entscheidungen und lieferte damit (man möchte sagen: endlich) einen differenzierten Beitrag zum Thema. «Meist sind Patientenverfügungen für uns nutzlos», wird der leitende Arzt für Intensivmedizin am Berner Inselspital Tobias Merz zitiert. In der Regel müsse – auch wenn tatsächlich eine Patientenverfügung vorliege und auffindbar sei – interpretiert werden, was im Sinne des Patienten sei. Man müsse den impliziten Willen über den expliziten Willen stellen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Juristin Regina Aebi-Müller liefert einen davon: «Für Gesunde ist es schwierig zu beurteilen, ob sie mit reduzierten Möglichkeiten nicht doch weiterleben wollen.» Deshalb sind Patientenverfügungen für Gesunde in ihren Augen wenig sinnvoll. Sie empfiehlt stattdessen, eigene Wert- und Lebensvorstellungen mit den nächsten Angehörigen oder dem Hausarzt zu besprechen. Für Menschen mit einer schweren Erkrankung sieht die Situation anders aus. «Im Palliativzentrum des Inselspitals werden die Wünsche am Lebensende im Gespräch mit dem Patienten ermittelt», schreibt der Tagesanzeiger. Die Co-Leiterin Monica Fliedner nenne das «strukturierte Vorausplanung». Im Mittelpunkt steht dabei die individuelle Lebensqualität der Betroffenen. Auch Merz fände es sinnvoller «wenn die Menschen die erwünschte Lebensqualität definierten», als medizinische Behandlungsmassnahmen zu untersagen, wie das Patientenverfügungen häufig machen.

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Am Deutschen Krebskongress in Berlin wurde darüber diskutiert, dass die Entscheidung über die Frage, welche Behandlungen am Lebensende noch durchgeführt werden sollten, oft sehr spät fallen würden. Am Kongress wurden verschiedene Studien vorgestellt, wonach bei unheilbarer Krebsdiagnose zu wenig auf die Wünsche der Betroffenen eingegangen werde. «Diese Zahlen verweisen auf eine überengagierte onkologische Versorgung mit möglicherweise negativen Folgen für Patienten und Angehörige», wird Birgitt van Oorschot vom Uniklinikum Würzburg in der «Sächsischen Zeitung» zitiert. So könnten die Patientinnen und Patienten nicht am gewünschten Ort sterben und Hinterbliebenen werde die Trauer erschwert. Eine frühzeitige Einbeziehung der Palliative Care in die Versorgung unheilbar Kranker sei darum wichtig.

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«Abgeschlossen ist das Thema Finanzierung nie.»
Geschäftsführer Hospiz St. Gallen Roland Buschor gegenüber SRF

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Über das mobile Palliative-Care-Team des GZO Spital Wetzikon berichtete das Online-Portal «Züriost»: Das Team wurde als erstes im Kanton Zürich mit dem Label «Qualität in Palliative Care» ausgezeichnet. «Dass Schwerkranke daheim im gleichen Standard behandelt werden können wie im Spital, ist in der Deutschschweiz noch wenig bekannt», schreibt Züriost. «So ist denn die Equipe um Andreas Weber und Claudia Erne das erste mobile Team im Kanton Zürich, das zertifiziert wurde.»

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Ein neues Palliative-Care-Angebot in Zürich schuf das Pflegezentrum Mattenhof. Dort wurde eine Palliative-Care-Abteilung eröffnet. Gegenüber «Tele Top» sagte René Zaugg, Vizedirektor der Pflegezentren der Stadt Zürich: «Wir bieten hier ein spezielles Setting an, das über jenes einer Langzeitpflege-Abteilung hinaus geht.» Die spezialisierte Abteilung zählt 16 Einzelzimmer, erste Zimmer wurden bereits bezogen.

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Auch in der Ostschweiz wurde ein ganz neues, umfassendes Palliative-Care-Angebot eröffnet: Das Hospiz in der Stadt St. Gallen. Die SRF-Sendung «Schweiz aktuell» berichtete am 1. Februar über die letzten Vorbereitungen vor der offiziellen Eröffnung und zeigte Bilder eines schönen, wohnlich eingerichteten Hauses. Der Beitrag ging auch auf die Finanzierung des neuen Angebotes ein. Obwohl finanziert durch Beiträge von Kanton, Gemeinden, Krankenkassen und Bewohnenden bleibe ein Finanzierungsloch, das das Hospiz selber stopfen müsse. «Abgeschlossen ist das Thema Finanzierung nie», sagte der Geschäftsführer Roland Buschor gegenüber SRF. «Wir werden für den laufenden Betrieb jedes Jahr etwa 100 Millionen brauchen.» Zu Wort kam auch der Dachverband «Hospize Schweiz»: In Zukunft solle es noch mehr Hospize in der Schweiz geben. Und auch sie werden abhängig sein von Spenden, sagte Vizepräsidentin Sibylle Jean-Petit-Matile. Der Dachverband wolle daran arbeiten, das zu ändern.

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Auch eines der ältesten Hospize der Schweiz, das Zürcher Lighthouse, war Thema in einem Artikel der «NZZ am Sonntag». André Donzé titelte: «Es rumort im Sterbehospiz» und schrieb von Kritik an der Leitung des Hospizes von ehemaligen Angestellten. Die Rede sei von Stress, Unruhe und einem autoritären Führungsstil. Andrea Ott, Co-Leiterin Pflege und Betreuung sagte gegenüber der NZZaS: «Wir haben überdurchschnittlich viele treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.» Das «Rumoren» soll gemäss dem Artikel aber auch daher rühren, dass verschiedene Projekte in jüngster Vergangenheit nicht sehr erfolgreich waren. Der Stiftungsratspräsident Hans-Peter Portmann verteidigte die Strategie von Geschäftsführer Horst Ubrich: Mit Blick auf eine «künftige Situationsverbesserung für die Betroffenen» müsse man «zwischendurch auch Neues ausprobieren, mit dem Risiko, dass sich nicht unmittelbar ein Erfolg einstellt.» Es gehe nicht in erster Linie darum, gewinnbringend zu arbeiten. Donzé schrieb: «Die Frage ist, wie viele Betten für palliative Pflege es im Grossraum Zürich überhaupt braucht.» Er rechnete vor, wo inzwischen wie viele entsprechende Betten angeboten werden, ohne allerdings dabei zu unterscheiden zwischen Hospiz- und Spitalbetten. Bis jetzt seien die Betten mehrheitlich belegt. Aber: «Kritiker warnen bereits vor einem Überangebot, da der Trend hin zur Pflege zu Hause gehe», heisst es im Artikel, der im Anschluss auch auf die ambulante palliative Versorgung eingeht. «Nun kritisieren Ärzte, das Bundesamt für Gesundheit gefährde mit der jüngsten Tariffestlegung per 2018 solche Angebote.» Andreas Weber, ambulanter Palliativmediziner, Präsident des Verbandes «SpaC» und Co-Präsident von palliative zh+sh sagte zur Zeitung: «Ich gehe davon aus, dass wir einen Fünftel unserer Arbeit nicht mehr verrechnen werden können.»
«Ich gehe davon aus, dass wir einen Fünftel unserer Arbeit nicht mehr verrechnen werden können.»
Andreas Weber

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Auch Monika Obrist, Präsidentin von palliative ch und Geschäftsleiterin von palliative zh+sh, erachtet die Entwicklung im spezialisierten ambulanten Bereich als problematisch. Das Bedürfnis kranker Menschen, über ihren weiteren Weg und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu reden, bleibe auf der Strecke, sagte sie gegenüber dem Tagblatt der Stadt Zürich, das über den Anstieg der Freitodbegleitungen durch «Exit» berichtete. «Die Palliativmedizin macht grosse Fortschritte. Wir kämpfen dafür, das Leiden unheilbar Kranker und Sterbender zu lindern, doch leider ist die Finanzierung der Palliative-Care-Leistungen nicht gewährleistet, und somit fehlen an vielen Orten qualifizierte Angebote», so Obrist. Sie hofft nun auf den Ausbau von Advance Care Planning.

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«Wir sind versorgungstechnisch nicht darauf vorbereitet, einen Sterbeprozess mit palliativer Betreuung zu Hause zu ermöglichen.»
Steffen Eychmüller

Über schwierige Voraussetzungen für die Finanzierung von spezialisierten Palliative-Care-Angeboten sprach auch Palliativmediziner Steffen Eychmüller in einem Interview mit «UniPress», einer Zeitschrift der Universität Bern. Er verlangt eine neue politische Gewichtung der Leistungen am Lebensende. «Es gibt im aktuellen Spitalkatalog der Fallpauschalen keine Position, die ein Sterben in Würde adäquat abbilden würde», sagte er. Die letzten Monate und Wochen des Lebens seien nicht standardisierbar, die Probleme seien komplex und die Herausforderungen vielfältig. «Fallpauschalen machen hier keinen Sinn.» Aber auch im ambulanten Bereich fehle es an den nötigen Ressourcen. Familien, die ein erkranktes Mitglied zu Hause versorgen wollen, müssten das grösstenteils selber berappen. «Wir sind versorgungstechnisch nicht darauf vorbereitet, einen Sterbeprozess mit palliativer Betreuung zu Hause zu ermöglichen.» Das sei ein drängendes politisches Thema. «Wofür setzen wir als Gesellschaft das Geld am Lebensende ein?»

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Eychmüllers Kollege Roland Kunz stimmte in die Kritik an den Fallpauschalen ein. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe des Spitex-Magazins, die sich schwerpunktmässig dem Thema «Palliative Care» widmet, sagte Kunz zu den Fallpauschalen: «Das ist ein völlig falsches System für die Abrechnung von Palliativpatienten.» Davor hätten die Fachleute immer gewarnt und es habe sich in den letzten Jahren nun bestätigt. Bis jetzt habe man aber bei der Politik noch kein Gehör gefunden. «Wir sind laufend daran, zu intervenieren.» Die Palliativabteilungen der Spitäler arbeiteten nach wie vor defizitär, so Kunz. «Nur aufgrund von Quersubventionierungen des übrigen Spitals geht das.» Zur Sprache kommen im Interview auch die vielen unnötigen Spitaleinweisungen von Menschen am Lebensende. «Es bräuchte ein Notfallkonzept für alle Palliativpatienten, die von der Spitex betreut werden», so Kunz. Er betonte im Spitex-Magazin ausserdem: «Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Palliative-Care-Kompetenz nicht nötig sei, weil ja die Spitex schon traditionell immer Sterbende begleitet hat.» Es gehöre seines Erachtens zur Professionalität, bei Bedarf fachliche Unterstützung von spezialisierten Teams beizuziehen.

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Für die Begleitung von schwer kranken Menschen spielen derweil pflegende Angehörige eine besonders wichtige Rolle. Die Sendung «Musikwelle» von Radio SRF sprach unter dem Titel «Unheilbar kranke Menschen begleiten» mit Gabi Grossen, die ihren Mann pflegte. Er lebte 15 Jahre mit der Diagnose Demenz. Heute, nach dem Tod ihres Mannes, ist Grossen müde, aber sie freut sich über die schönen Erinnerungen, die immer mehr zum Vorschein kommen, wie sie erzählt. Sie und ihr Mann klärten so früh wie möglich wichtige Fragen. «Vor diesem Hintergrund waren die sieben Jahre, in denen er sich nicht mehr ausdrucken konnte, getragen.» Mit dem behandelnden Arzt konnte Grossen als Angehörige auch über das Sterben reden. Sie schätzte zudem den intensiven Austausch mit dem Heim, in dem ihr Mann die letzten Jahre verbrachte. Ein schönes Gespräch, das Einblick darin gibt, was wichtig ist für Angehörige, aber auch für Betroffene. Eine Woche später berichtete dieselbe Sendung über Palliative Care als Herausforderung für Institutionen und besuchte als Beispiel das Alterszentrum «Alenia» im bernischen Gümligen.

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Auf politischer Ebene wurde Palliative Care im Kanton Solothurn thematisiert. Dort startete eine vom Regierungsrat eingesetzte Arbeitsgruppe mit der Erarbeitung eines Konzepts, wie die «Solothurner Zeitung» berichtete. Ziel dieses Konzeptes: «Palliative-Care-Angebote sollen allen Menschen im Kanton bedarfsgerecht und in guter Qualität zur Verfügung stehen.» Das Konzept soll bis Ende November dieses Jahres stehen und die Nationale Strategie Palliative Care kantonal umsetzen. «Angesichts der knappen Kantonsfinanzen soll die Arbeitsgruppe ihre Vorschläge in einer Prioritätenliste auflisten», heisst es ausserdem im Artikel. Der Handlungsschwerpunkt wurde demnach von der Regierung bereits vorgegeben. Er soll im ambulanten Bereich liegen. palliative so, die regionale Sektion von palliative ch, hat bereits viel Vorarbeit geleistet, auf der die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Sektionspräsident Manuel Jungi nun aufbauen kann.

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«Es geht um die Abwägung zwischen dem medizinisch Machbaren und dem menschlich Sinnvollen.»
Nic Zerkiebel

Ein Bericht darüber, worum es bei der Palliative Care gehen kann, erschien im «Blick». Unter dem Titel «Blick erklärt: So funktioniert palliative Pflege» zeigte der Artikel mit Video am Beispiel des Spitals Bülach, wie Menschen auf einer Palliativabteilung begleitet werden. Nic Zerkiebel, Chefarzt Innere Medizin, sagte: «Es geht um die Abwägung zwischen dem medizinisch Machbaren und dem menschlich Sinnvollen.» Palliative Care gehört für ihn ins Angebot eines mittelgrossen Akutspitals wie Bülach, weil es immer mehr ältere Menschen gibt. Im Video zum Artikel erklärt Pflegefachfrau Manuela Hitz: «Komforttherapie steht bei uns im Vordergrund.»

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Aus einer anderen Palliativabteilung im Kanton Zürich berichtete das Portal «Dein Adieu»: Dort wurde Sandra Curschellas porträtiert, die in der «Villa Sonnenberg» des Spitals Affoltern als Assistenzärztin tätig ist. «Wir sind bemüht, unseren Patientinnen, Patienten ein möglichst gutes Leben zu ermöglichen. Wir bekämpfen Symptome, suchen nach Lösungen für eine möglichst beschwerdefreie, selbstbestimmte Zeit», sagt Sandra Curschellas. Um das zu ermöglichen, sei die interprofessionelle Zusammenarbeit zentral und auch die Gespräche am «Runden Tisch» zusammen mit Fachpersonen, Patientinnen und Angehörigen seien wichtig. Die Arbeit im Team der «Villa Sonnenberg» gefällt ihr – gerade wegen dem intensiven Zusammenhalt. Und sie sagt: «Hier bringe ich mehr ein als mein medizinisches Fachwissen, meine langjährige Erfahrung als Ärztin – hier bin ich zudem als Mensch gefordert.»

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Die überarbeiteten Richtlinien zum «Umgang mit Sterben und Tod» der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) sind nicht überall gut angekommen. Nachdem die Vernehmlassung der Richtlinien beendet ist, berichtete nun die Zeitung «24 Heures» darüber, dass die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) die «Lockerung» in Bezug auf assistierten Suizid zurückweist. Dass die Formulierung, wonach Ärztinnen und Ärzte sterbewillige Patientinnen und Patienten nur dann unterstützen dürften, wenn ihr Tod ohnehin unmittelbar bevorstehe, nicht mehr in der neuen Fassung der Richtlinien zu finden ist, stört die FMH. Neu heisst es, dass Suizidhilfe dann geleistet werden darf, wenn der oder die Betroffene in unerträglichem Masse leide. Wobei daraus selbstredend keine Pflicht zur Suizidbeihilfe abgeleitet werden kann. Die FMH findet, diese Änderung weite das Anwendungsfeld für die Richtlinie enorm aus und entferne sie von ihrem ursprünglichen Ziel, Menschen zu helfen, die unter einer unheilbaren Krankheit leiden. Professor Christian Kind von der SAMW, der die Redaktionskommission für die Richtlinien präsidiert, sagte gegenüber «24 Heures», diese Frage müsse tatsächlich geklärt werden, damit die Mediziner_innen wüssten, wonach sie sich richten sollten. Er finde es aber gar vereinfachend zu sagen, es handle sich um eine Lockerung der Richtlinien im Umgang mit Suizidbeihilfe. «Es schien uns wichtig, dass die Richtlinien sich auf alle Patienten beziehen, denen sich die Frage nach dem Sterben stellt und sie bezieht sich grundsätzlich auf jene Betroffenen, die sich am Lebensende befinden.» Bis am 17. Mai bleibt der SAMW nun noch Zeit, die über 50 Reaktionen aus der Vernehmlassung zu studieren und die Richtlinien allenfalls anzupassen.

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Die Sorgen, Ängste und Gedanken von Betroffenen verschiedener unheilbarer Krankheiten und ihrer Angehörigen kamen in der Sendung «Nachtcafé» des Fernsehsenders SWR zur Sprache. «Von Demenz bis Parkinson – wenn die Krankheit mit verändert» hiess die fast 90-minütige Diskussionssendung und offenbarte Einblicke in das Leben von Betroffenen. Diese sprachen über ihren Alltag und ihren Umgang mit der Krankheit, über Beschwerden, Prognosen, ihre Erfahrungen mit behandelnden Fachpersonen und über die Reaktionen aus dem Umfeld und der Öffentlichkeit. Die junge Caroline Roever beispielsweise, die an einer fortschreitenden Nervenkrankheit leidet, glaubt, dass es für ihre Mutter manchmal schwieriger ist als für sie selber. Der Neurologe in der Runde pflichtete ihr bei: «Das erlebe ich häufig, dass die Angehörigen mehr leiden als die Betroffenen selber.» Pflegenden Angehörigen sage er gerne: «Sie müssen zwischendurch eine Auszeit nehmen. Sie müssen alle vier bis acht Wochen die Fürsorge auch mal jemand anderem überlassen. Danach geht es wieder besser.» Ebenfalls an der Diskussionsrunde nahmen teil: Bettina Michel, die seit vielen Jahren ihren Vater mit Alzheimer pflegt. Silke Reiss-Naumann, die mit 33 an einer Demenzform erkrankte und ihr Mann Karlheinz Müller und Karlheinz Zacher, dessen verstorbene Frau an ALS litt und mit der er vier Kinder hat.
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