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Palliative Sedierung und deren Auswirkung aufs Bewusstsein

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28. Juli 2011 / Wissen
Palliative Sedierung ist ein medikamentös induziertes Koma unter dem Aspekt der indirekt aktiven Sterbehilfe. Es wird bei Patienten in der Terminalphase eingesetzt, wenn der Patient sein Leiden als unerträglich empfindet und die Sedierung ausdrücklich wünscht.

Eine soeben veröffentlichte Studie im "American Journal of Hospice and Palliative Medicine" widmete sich der Frage, ob betroffenen Patientinnen und Patienten auch tatsächlich bewusst ist, was geschieht, wenn sie einer palliativen Sedierung zustimmen.

An den 266 beobachteten Fällen – die Studie wurde in Leuven, Belgien durchgeführt – zeigte sich, dass 90 Prozent davon bis zu jenem Tag bei vollem Bewusstsein waren, an dem die Sedierung begonnen wurde. Es schränkte sich erst danach ein und nahm dann bis zum Eintritt des Todes kontinuierlich ab.
Für die Autoren dieser Studie ist das Ergebnis ein deutlicher Hinweis darauf, dass palliative Sedierung eine vorsätzliche medizinische Behandlung ist. Sie wird nur in außergewöhnlichen Situationen und am Ende des Sterbeprozesses angewendet.

Die gelegentlich geäußerten ethischen Bedenken, bei palliativer Sedierung handle es sich im eine Art heimliche Euthanasie, betrachten die Autorinnen und Autoren daher als nicht angebracht.