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Vernissage & Podium «Jedem seinen eigenen Tod»

Ort:
Alte Anatomie, Gloriastrasse 19, 8006 Zürich
Datum:
22. September 2020
Zeit:
18.30-19.30 Uhr (Apéro im Anschluss)
Was ist das eigentlich: Ein guter Tod? Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage drängt sich rasch der Eindruck auf, es stürbe gut, wer sein Lebensende selbst plant und gestaltet. Ob jemand Palliative Care in Anspruch nimmt oder mit Unterstützung einer Sterbehilfeorganisation den Tod eigenhändig herbeiführt – in jedem Fall bestimmt die Person selbst darüber, wie sie aus dem Leben scheidet. Das Bestreben gilt dem „eigenen Tod“: einem Sterben, wie es einer Person zutiefst entspricht und das ihr erlaubt, bis zuletzt sie selbst zu bleiben.

Zur Verwirklichung eines solchen authentischen Sterbens eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten: Palliativversorger bieten nicht bloss Hilfe bei körperlichen Beschwerden, sondern stehen Sterbenden und ihre Angehörigen auch in psychosozialen und spirituellen Belangen bei. Eine jede und ein jeder kann auswählen, was sie oder er benötigt, um gut zu sterben. Andere entscheiden sich für einen Tod durch assistierten Suizid, bestimmen den exakten Zeitpunkt ihres Ablebens und planen ihren letzten Lebenstag. Und manche fassen schon in jungen Jahren eine Patientenverfügung ab, um vorzusorgen, dass alles so verläuft, wie sie es wünschen, sollten sie ihre Urteilsfähigkeit einmal verlieren.

Doch ist das selbstgestaltete Sterben wirklich so wünschenswert, wie es das populäre Sterbeideal suggeriert? Muss man sein eigenes Lebensende planen, um gut zu sterben? Wie sieht es mit denjenigen aus, die den Dingen lieber ihren Lauf lassen, ohne einzugreifen? Oder die den Tod sogar verdrängen, etwa weil sie die Sterbeplanung überfordert? Erwartet sie ein schlechter Tod?

In ihrem Buch „Jedem seinen eigenen Tod. Authentizität als ethisches Ideal am Lebensende“ (Campus Verlag, 2020) argumentiert Nina Streeck, dass sich das Leitbild des „eigenen Todes“ in sein Gegenteil zu verkehren droht: in einen Zwang zum authentischen Sterben. Über diese These wollen wir miteinander ins Gespräch kommen und darüber diskutieren, was es für uns bedeutet, gut zu sterben.

Gäste:

Prof. Dr. Dr. Nikola Biller-Andorno, Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, UZH
Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Universitäre Klink für Akutgeriatrie, Ärztlicher Leiter Zentrum für Palliative Care, Stadtspital Waid und Triemli
Michael Schmieder, Demenzexperte und Verwaltungsrat Stiftung Sonnweid
KD Dr. med. Peter Steiger, Stv. Direktor Institut für Intensivmedizin, USZ
Dr. Nina Streeck, Fachverantwortliche Ethik und Lebensfragen, Institut Neumünster

Moderation: Susanne Brauer, PhD, Programmleiterin Alte Anatomie

Der Eintritt ist frei, beschränkte Platzzahl.