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Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2022

Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2022

Nun konnte man sich wieder vor Ort treffen: Mitgliederversammlung von palliative zh+sh. (Bild: bw)

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05. Mai 2022
Rund 30 Personen nahmen an der Mitgliederversammlung von palliative zh+sh teil. Sie genehmigten Rechnung und Jahresbericht 2021 und wählten zwei neue Vorstandsmitglieder.
2021 war auch für palliative zh+sh kein einfaches Jahr, und es war ein Jahr des Umbruchs, wie Präsidentin Ilona Schmidt an der Mitgliederversammlung sagte. Aufgrund von Corona waren persönliche Treffen nur in beschränktem Masse möglich, Sitzungen fanden vornehmlich in virtuellen Räumen statt. Doch aus dem Ungewohnten konnte auch Neues entstehen: So zeigte sich etwa, dass die Pall-Netz-Sessions – eine Themenveranstaltung, welche online durchgeführt wird – einem Bedürfnis entspricht. Am Feierabend oder kurz davor sich bei der Arbeit oder zu Hause ins Internet einzuklinken und mit Fachpersonen zu diskutieren, wurde als sehr angenehm empfunden. Die Pall-Netz-Sessions trafen offensichtlich den Puls der Zeit und werden nun auch nach Corona weitergeführt.

Ein Jahr der Veränderungen

Blättert man im Jahresbericht, so sieht man, dass 2021 ein Jahr der Veränderungen war. Der Verein musste Abschied nehmen von seiner langjährigen Geschäftsführerin Monika Obrist. Diese hatte während 10 Jahre die Geschicke von palliativ zh+sh geleitet und mitgeprägt. Als ihre Nachfolgerin konnte im September Stephanie Züllig, promovierte Biologin mit grosser Erfahrung im Gesundheitswesen, engagiert werden. Ebenfalls einen Wechsel gab es in der Kommunikation: Gabriela Meissner machte sich mit ihrem Projekt «Hörschatz» selbständig. Auf sie folgte Bettina Weissenbrunner als Kommunikationsbeauftragte.

Auch an der Mitgliederversammlung hiess es Abschied nehmen. Lisa Palm, langjähriges Vorstandsmitglied und Pionierin in Sachen palliative Seelsorge, trat aus dem Vorstand zurück. Vor ihr war bereits im Herbst Vorstandsmitglied Isabelle Weibel pensioniert worden. Neu wählte die Versammlung Daniel Burger, Beauftragter Palliative Care der katholischen Kirche im Kanton Zürich, sowie Finanzfachmann Oliver Wöhr. In Abwesenheit ernannte man Hannah Schlau zur neuen Vizepräsidentin sowie zur Delegierten von palliative.ch. Aufgaben warten auf Geschäftsleitung und Vorstand einige: so hat sich palliative zh+sh intensiv in der Diskussion um Strukturbericht und Spitalliste 2023 des Kantons Zürich engagiert und sich auch an der Vernehmlassung beteiligt. Der Verein unterstützt das Palliativezentrum in Affoltern (Villa Sonnenberg) darin, eine neue Leistungsvereinbarung zu bekommen, welche über das Jahr 2025 hinausgeht. Auch palliative zh+sh muss im laufenden Jahr eine neue Leistungsvereinbarung mit der Gesundheitsdirektion für die kommenden Jahre verhandeln und abschliessen.

Young Carers im Fokus

Im Anschluss an die Versammlung folgte ein interessantes Referat von Karin Ribi, promovierte Psychologin, welche an der Careum Hochschule für Gesundheit in der Forschung tätig ist. Sie nahm sich dem Thema «Young Carers – Familiale Pflege in palliativen Situationen» an. In ihrem Fachinput zeigte sie auf, dass sich viele Kinder und Jugendliche regelmässig an der Pflege und Betreuung unterstützungsbedürftiger Familienmitglieder beteiligen. Sie übernehmen massgebliche Aufgaben, welche üblicherweise mit Erwachsenen in Verbindung gebracht werden. Diese Kinder und Jugendliche sollen künftig besser erfasst und begleitet werden. Doch ist es nicht einfach, an die Jugendlichen heranzukommen. Vielen ist es gar nicht bewusst, dass sie «Young Carers» sind, ihr Engagement scheint ihnen selbstverständlich oder sie möchten dieses nicht öffentlich thematisieren. Umfragen und Studien zeigen aber deutlich, dass bisher kaum Unterstützungsangebote explizit für Young Carers in einer palliativen Situation existieren. Viele haben Mühe, sich notwendige Hilfe und Informationen zu beschaffen. Das soll sich ändern – mit Hilfe aller in der Palliative Care Beteiligten.
palliative zh+sh, Bettina Weissenbrunner