palliative zh+sh

Sprunglinks/Accesskeys

Sommaruga: Der Bundesrat will Palliative Care fördern

Sommaruga: Der Bundesrat will Palliative Care fördern

Weitere Infos

Portrait

Weitere Infos zum Thema

Dokumente zum Thema

Video zum Thema

19. Juni 2012 / Politik
Die Bundesrätin Simonetta Sommaruga sprach sich am internationalen Sterbehilfekongress von vergangener Woche für die Stärkung der Palliativmedizin aus.

Die Justizministerin will – anders als ihre Vorgängerin Eveline Widmer-Schlumpf – keine zusätzlichen gesetzlichen Bestimmungen erlassen, um die Sterbehilfe zu regulieren, weil damit die Selbstbestimmung eingeschränkt würde. Sommaruga zufolge hat der Staat zwei Aufgaben, wenn es um die Suizidhilfe geht: Er muss das Leben schützen und das Recht auf Selbstbestimmung sicherstellen.

Fehlende flächendeckende Versorgung in Palliative Care

Dennoch glaubt Sommaruga, dass ein würdevolles und selbstbestimmtes Sterben ohne Suizid möglich sei, nämlich mit Hilfe von Palliative Care. Dieses Bewusstsein sei aber in der Bevölkerung zu wenig verankert, so Sommaruga weiter. Die Palliativmedizin sei in der Schweiz noch wenig verbreitet, es fehle an flächendeckenden Versorgungsangeboten. Sommaruga erinnerte auch an die Tatsache, dass die Schweiz in der Ausbildung in Palliative Care hinter vielen anderen Ländern zurückliegt.

Sommaruga sieht Palliative Care nicht grundsätzlich als Alternative zum assistierten Suizid, dieser könne immer noch einem Bedürfnis entsprechen, findet sie. Doch biete die Palliativmedizin weitere Möglichkeiten für die letzte Lebensphase. Darum müsse ein Entscheid für den Suizid in Kenntnis dieser weiteren Möglichkeiten gefällt werden. Indem der Bundesrat die Palliativmedizin stärkt und fördert, will er das Selbstbestimmungsrecht festigen.