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Studie in Deutschland: Wo Menschen sterben

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23. Juli 2015 / Wissen
Wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Sterbeort zeigen, dass das häusliche Umfeld als der Ort des Sterbens präferiert wird, demgegenüber wird das Sterben in Institutionen wie Krankenhaus oder Alten- oder Pflegeheim negativ bewertet.

Doch spiegelt sich dies auch in der Realität? Eine soeben veröffentlichte Studie hat für eine Antwort auf diese Frage die Totenbescheinigungen aus zehn Jahren analysiert.

Damit konnte gezeigt werden, dass das Krankenhaus in Deutschland den weitaus häufigsten Sterbeort darstellt, gefolgt vom häuslichen Umfeld, Alten- oder Pflegeheim, Hospiz sowie Palliativstation. Im zeitlichen Vergleich (2001 vs. 2011) starben 2011 weniger Menschen im häuslichen Umfeld und im Krankenhaus, jedoch mehr Menschen im Alten- oder Pflegeheim, im Hospiz oder auf einer Palliativstation. Hierbei nahm die Zahl der Menschen, die im Alten- oder Pflegeheim starben, am deutlichsten zu.

Fazit der Autor_innen:

Das Sterben findet überwiegend in Institutionen statt. Nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung mit einer zunehmenden Lebenserwartung und einem Anstieg der absoluten Zahl von Sterbefällen in den nächsten Jahrzehnten ist zu erwarten, dass das institutionalisierte Sterben zumindest konstant bleibt, jedoch eher noch zunimmt.

Die Hospizbewegung und Palliativmedizin setzen sich für ein Sterben im häuslichen Umfeld ein. Deren Akzeptanz und Bedeutung nehmen in der Gesellschaft kontinuierlich zu. In diesem Kontext wird es wissenschaftlich von Interesse sein, ob dies in der Zukunft auch zu einer Trendwende hin zum häuslichen Sterben führt.
Deutsches Ärzteblatt