Studie: Musiktherapie in der Palliativmedizin fördert nachweislich Entspannung und Wohlbefinden
Seit der Gründung der ersten Palliativstationen wird auch Musiktherapie immer wieder eingesetzt, um schwerstkranke Patient_innen zu entspannen. Was bisher fehlte, war die Evidenz, dass Musik tatsächlich helfen kann, die seelische, körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.
Daher haben die Autoren Marco Warth, Jens Keßler, Thomas Hillecke und Hubert Bardenheuer in einer Studie die entspannungsfördernden Effekte von Musiktherapie untersucht. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht.
Die Studie prüfte vor allem, ob sich die Selbsteinschätzung von Patient_innen hinsichtlich Entspannung, Wohlbefinden und Akutschmerz durch Musik verbessert, ob eine tatsächliche physiologische Entspannungsreaktion zu beobachten ist und ob sich die gesundheitsbezogene Lebensqualität tatsächlich verbessert.
Dafür wurden in einer kontrollierten Stichprobe 84 Patient_innen einer Palliativstation einer von zwei Untersuchungsgruppen zugeteilt. Die Musiktherapie-Intervention bestand aus zwei Sitzungen mit einer live gespielten musikalischen Entspannungstechnik. Patienten in der Kontrollgruppe hörten jeweils eine gesprochene Entspannungsübung.
Das Ergebnis der Studie war eindeutig: Die musiktherapeutische Behandlung erwies sich als klar überlegen hinsichtlich der Verbesserung von Entspannung und Wohlbefinden. Die Arbeit leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Praxis, weil sie erstmals Vorbehalten gegenüber der Wirkung von Musiktherapie im palliativen Kontext mit wissenschatlicher Evidenz begegnet.