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Welche Ängste Menschen beim Sterben haben

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28. Mai 2015 / Wissen
Vor dem Hintergrund der Sterbehilfe-Diskussion in Deutschland werden immer wieder Umfrageergebnisse zum Thema publiziert. Die meisten kommen zum Ergebnis, dass viele Menschen der Auffassung sind, die Beihilfe zur Selbsttötung solle erlaubt sein – auch die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe findet immer viele Befürworter_innen.

Doch nach den Hintergründen für diese Antworten wurde bislang noch nicht gefragt. Eine aktuelle Studie – in Auftrag gegeben von der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Diakonie – erhob nun die Erwartungen, Erfahrungen und Einstellungen der Menschen zum Thema Tod und Sterben.

Demnach erwartet eine deutliche Mehrheit der Befragten (60,8 Prozent), dass die Zahl der Menschen, die ihr Leben vorzeitig beenden wollen, um nicht zur Belastung für die Familie zu werden, durch eine Legalisierung ärztlicher Suizidbeihilfe steigen wird. Gerhard Wegner, Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, interpretiert dies so: «Diejenigen, die voraussagen, eine mögliche Legalisierung könne einen Dammbruch zur Folge haben, werden durch diese Werte gestützt.»

Bei Fragen nach den Ängsten im Blick auf das eigene Sterben zeigte sich, dass Ängste vor einem langen Sterbeprozess (61,8 Prozent) vor starken Schmerzen oder schwerer Atemnot (60,1 Prozent) am weitesten verbreitet sind. Dies zeige, so Frank Ulrich Montgomery, Präsident der deutschen Bundesärztekammer, dass «der Ausbau palliativmedizinischer Angebote richtig und vor dem Hintergrund der aktuellen Sterbehilfedebatte ein wichtiges Signal» sei.