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Empfehlungen für die Ernährung

Für jede Empfehlung gilt: öfter kleine Portionen (rund um die Uhr parat haben). Die einzelnen Angaben können sich überschneiden und sind miteinander kombinierbar. Bei Unsicherheit lohnt es sich, mit Fachpersonen zu sprechen und sich bezüglich Ess- und Trinkhilfsmitteln beraten zu lassen.
schmerzhafter Schluckakt
Angst vor Schmerz beim Schlucken
Kalte, «geschmeidige» Nahrung kann helfen, Schmerzen zu lindern. Z.B. Glacé, Cremes, gefrorener Kompott
verringerter Speichelfluss und Mundtrockenheit (Xerostomie)
verursacht Kau- und Schluckschwierigkeiten
reduziert das Geschmacksempfinden
Fruchtiges und Saures regt den Speichelfluss an. Z.B. Zitrusfrüchte, Ananas, Beeren, etc. in Form von kühlem Püree, gefrorenen Fruchtstückchen, Bonbons, etc.
Schmerzen im Mund
Schmerzen in Kiefergelenken

schlechter Zahnstatus (Karies, etc.)
Zahnfleischentzündungen
schlecht passende Prothesen
verminderte Kaumuskulatur
Hier wird eher kühle, leicht zu kauende Kost oder flüssige Nahrung bevorzugt.
Cremesuppen werden oft in kühler Form bevorzugt. Auch Trinknahrung (z.B. Smoothies) sind eine Möglichkeit.
Erschöpfung (Fatigue)
zu müde um zu kauen
Die zum Teil engen Zeitfenster von Wach- und Ruhephasen sind nicht immer vorhersehbar.
Für die Wachphasen kleine, ansprechend angerichtete Köstlichkeiten parat halten. Wenn möglich, die eigenen Mahlzeiten auf die Wachphasen des Kranken verlegen, damit das Essen in Gesellschaft erfahren werden kann.
Atemschwierigkeiten
erhöhter Energie- und Eiweissbedarf
zu müde um zu kauen
Ein voller Magen führt zu mehr Atembeschwerden.
Leicht zu kauende und leicht verdauliche Kost ist wichtig.
Kohlehydrat- und eiweissreiche Drinks, werden von verschiedenen Firmen angeboten.
Wenn Milchprodukte gut vertagen werden, können mit Früchtequark oder -joghurt schmackhafte eiweissreiche Drinks gemixt werden.
Übelkeit
Schweres Essen und starke Gerüche fördern die Übelkeit.
Gemisch von festen und weichen Nahrungsbestandteilen können Übelkeit auslösen.
Grobes, grosses Besteck im Mund kann Brechreiz auslösen.
Kühle / kalte Nahrung ist geruchsneutral und wird besser vertragen. Ebenso eine gleichmässige Konsistenz der Nahrung und Getränke (keine Möckchen).
Feines Dessertbesteck / Moccalöffelchen verwenden, damit der Mund nicht so weit geöffnet werden muss, die eingenommene Portion kleiner ist und der Mund nicht gefüllt ist mit einem «grossen» Metallteil.
Sterbephase
Primäres Ziel: Feuchthalten der Mundschleimhaut und Lippen geschmeidig halten, damit kein Durstgefühl aufkommt.
Ausstreichen der Mundschleimhaut mit Mandelöl oder bevorzugten Geschmacksrichtungen.
Minieiswürfelchen in die Backentasche legen (diese können aus allen möglichen Getränken hergestellt werden).
Isabelle Weibel, 2018