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Palli Pod - Ein Postcast für das Leben bis zuletzt

Palli Pod - Ein Postcast für das Leben bis zuletzt

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Der Podcast Palli Pod informiert zu Palliativcare und räumt mit Klischees und Irrtümern auf. (zvg)

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19. August 2022
Was heisst eigentlich Palliative Care? Bedeutet das, dass ich bald sterbe? Dass ich keine medizinische Behandlung mehr erhalte? Der Podcast Palli Pod geht Fragen und Klischees rund um Palliative Care nach.
Wer von einer chronischen Erkrankung betroffen ist oder unheilbar erkrankt, dem ermöglicht Palliative Care das Leben selbstbestimmt und mit so viel Lebensqualität wie möglich zu leben. Palliative Care ist als medizinisches Fachgebiet weitaus mehr als Sterbebegleitung. Die Kommunikationsfachfrau und Journalistin Gabriela Meissner setzt sich seit Jahren mit diesem Thema auseinander. Bis Ende 2021 war sie Kommunikationsbeauftragte von palliative zh+sh. 2020 gründete sie gemeinsam mit der Journalistin Franziska von Grünigen den Verein Hörschatz. Dort begleitet sie als Audiobiografin unheilbar erkrankte Mütter und Väter bei den Aufnahmen einer Biografie für ihre minderjährigen Kinder. Kürzlich ist sie mit einem weiteren Projekt gestartet: In der Podcast-Reihe Palli Pod informiert sie über Palliative Care und führt Gespräche mit Menschen, die eine Verbindung zu dieser Thematik haben, wie etwa Mediziner, Pflegerinnen, Seelsorger oder Therapeutinnen.

Für Fachleute und weitere Interessierte

Palli Pod soll ein Podcast für Menschen sein, die sich beruflich mit Palliative Care beschäftigen, aber er ist für Laien gleichermassen interessant. Die Profis bekommen Einblick in die Arbeit anderer Berufsgruppen, was gerade in dieser interdisziplinären und interprofessionellen medizinischen Fachrichtung wichtig ist. Und Laien, die sich vielleicht zum ersten Mal mit Palliative Care beschäftigen – weil ein Angehöriger unheilbar krank ist oder sie selbst von einer schwerwiegenden Diagnose betroffen sind – erfahren Grundlegendes über ein Fachgebiet, das in Zukunft einen immer höheren Stellenwert haben wird. Die Gesellschaft wird zunehmend älter und viele Krankheiten können dank moderner Medizin in Schach gehalten werden. Und es kommt eine Generation nach, der die Selbstbestimmung sehr am Herz liegt – gerade auch beim Thema Sterben. «Künftig werden immer mehr Menschen Palliative Care benötigen und sie vermutlich auch einfordern», sagt Gabriela Meissner.

Auch wenn Palliative Care in der Bevölkerung nicht mehr unbekannt ist, so ranken sich doch Mythen und Klischees rund um diese medizinische Disziplin: «Palliative Care ist nur für Menschen, die in wenigen Wochen sterben», «Palliative Care ist nur etwas für Krebspatienten» oder «Palliative Care beschleunigt den Sterbeprozess». Solche Klischees und Fehlinformationen können Angst machen und verwirren. Hier will Gabriela Meissner aufräumen – auch mit den Palli-Pod-Gesprächen.

Ende August kommt die dritte Episode

Was bewegt Gabriela Meissner so an diesem Fachgebiet, dass sie ihm einen Grossteil ihres Berufslebens widmet? «Ich habe schon in meiner Zeit als Journalistin gemerkt, dass ich über existentielle Themen gut schreiben kann und das auch gerne tue», sagt Gabriela Meissner. Und sie sei nicht ständig mit dem Thema Tod konfrontiert. Jemand, der in einem Hospiz arbeite, sei viel näher dran. «Bei Palliative Care geht es vor allem ums Leben und darum, wie jemand seine letzte Lebensphase gestalten will Das Sterben gehört zum Leben dazu, es ist ein natürlicher Prozess – auch wenn es uns schwerfällt, das zu akzeptieren.»

In der ersten Folge der Reihe «Palli Pod – Leben bis zuletzt» war David Blum zu Gast. Er ist ärztlicher Leiter des Kompetenzzentrums Palliative Care am Universitätsspital Zürich und am Stadtspital Waid. In der zweiten Episode kam Gabriela Meissner mit Michèle Künzle, Pflegefachfrau in einem ambulanten spezialisierten Palliative-Care-Team, ins Gespräch. Ende August nun wird die dritte Folge von Palli Pod aufs Netz gehen. Zu Wort kommt eine Palliativpatientin. «Sie ist – nach unseren Massstäben - zu jung, um zu sterben, hat aber einen sehr pragmatischen Umgang mit ihrer Erkrankung und scheut sich nicht, darüber zu reden.» Anhören kann man die Podcastfolgen auf den gängigen Kanälen wie Spotify, Pocket Casts oder Deezer sowie über die Webseite (siehe Infokasten oben).
palliative zh+sh / Bettina Weissenbrunner