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Palliative Care in Pflegeheimen wird gestärkt

Palliative Care in Pflegeheimen wird gestärkt

Das Personal in Pflegeheimen zu stärken war das erklärte Ziel der Palliative Care des GZO Spital Wetzikon. (Bild: Deborah Spinelli/GZO)

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21. März 2023
Oft ist spezialisierte Palliative Care in der Begleitung der letzten Lebensphase unerlässlich. Um das Personal in Pflegeheimen zu stärken, hat die Palliative Care des GZO Spital Wetzikon bereits im Jahr 2019 das Pilotprojekt «Palliative Care in Heimen» gestartet und gleichzeitig Gespräche mit 27 Gemeinden in der Grossregion Zürcher Oberland und dem oberen Glattal geführt, mit dem Ergebnis, dass 25 von 27 Gemeinden, in denen das mobile Team tätig ist, die Finanzierung der Einsätze in Pflegeheimen vertraglich zugesichert haben.
Ohne Leiden und im gewohnten Umfeld: So möchten die meisten Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen die letzte Phase ihres Lebens verbringen. Dennoch kommt es bei rund 20 Prozent von ihnen zu Krisensituationen mit starken Schmerzen, Atemnot oder anderen Leiden. «Für solche Situationen sollten rund um die Uhr Palliative-Care-Spezialisten zur Verfügung stehen», sagt Andreas Weber, Ärztlicher Leiter des mobilen Teams des GZO Spital Wetzikon.

Pilotprojekt mit drei Pflegeheimen kommt zum Abschluss

Die Pflegezentren Sunnegarte Bubikon, Dietenrain Uster und das Wildbach in Wetzikon haben sich 2019 bereiterklärt, zusammen mit dem GZO Spital Wetzikon, ein Pilotprojekt zu «Palliative Care in Heimen» in Angriff zu nehmen. Ziel war es, zum einen das erarbeitete Konzept auf seine Praxistauglichkeit zu prüfen und die Kosten und den Aufwand abzuschätzen sowie die Bedürfnisse der Pflegeheime bezüglich allgemeiner Palliativ-Care-Kompetenz zu eruieren. Begleitet wurde das Projekt von einem Steuerungsausschuss, in dem neben GZO-Verantwortlichen auch Sivan Schipper, Ärztlicher Leiter Palliative Care am Spital Uster, und die Stadträte Remo Vogel (Wetzikon) und Karin Fehr (Uster) vertreten waren. Im Januar 2023 kam das Pilotprojekt zu einem erfreulichen Abschluss. Das Ergebnis ist ein mehrfacher Erfolg.

Gezielte Stärkung der Palliative-Care-Kompetenzen

52 Pflegefachleute aus den drei Pilotheimen wurden durch das GZO-Team in Palliative Care geschult. «Es ist wichtig, dass Pflegeheime in der Lage sind, die allgemeine Palliative Care weitgehend selbst abzudecken», so Andreas Weber. Neben der Schulung wurden Indikationskriterien aufgestellt und erprobt, wann es angezeigt ist, ein spezialisiertes Palliative-Care-Team beizuziehen. Dazu gehört auch die Einführung von Standortgesprächen, denn Palliative Care beginnt mit der Klärung des Behandlungszieles. Andreas Weber betont: «Es ist wichtig, dass die Pflegefachleute mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen Gespräche über die Patientenverfügung und über Advance Care Planning (ACP) führen. Dazu brauchen sie entsprechende Anleitungen.» Bei der ACP handelt es sich um eine Art erweiterte Patientenverfügung, in der Patientinnen und Patienten ihre Erwartungen an die medizinische Behandlung eindeutig und verständlich formulieren.

Finanzierung gesichert

Im Gegensatz zur spitalexternen Pflege, die sowohl von Krankenkassen als auch Gemeinden übernommen wird, ist der Einsatz des Palliativ-Care-Teams in Pflegeheimen im Kanton Zürich finanziell nicht geregelt. Bei Heimbewohnerinnen und -bewohnern reicht die von der Krankenkasse und den Gemeinden entrichtete Pauschale in der Regel nicht.

Parallel zum laufenden Pilotprojekt standen die Verantwortlichen am GZO Spital Wetzikon im engen Austausch mit den 27 Gemeinden in der Grossregion, in der das mobile Palliative-Care-Team seit 10 Jahren tätig ist. Diese reicht von Rapperswil-Jona bis Illnau-Effretikon. Mit 25 Gemeinden, darunter auch die Städte Wetzikon und Uster, konnte nun zusätzlich zur Finanzierung zu Hause, auch der Einsatz des mobilen Teams im Pflegeheim vertraglich so geregelt werden, dass die spezialisierte Pflegeleistung kostendeckend ist.

Der Steuerungsausschuss zeigt sich erfreut über das Gesamtergebnis. Das Pilotprojekt hat eine wichtige Basis gelegt, damit die Menschen in den über 40 Heimen in der Grossregion auch bei Krisensituationen in der letzten Lebensphase dort, wo sie nun zu Hause sind, gut und umfassend betreut werden.
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