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Weltkrebstag: "Close the care gap - Versorgungslücken schliessen»

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30. Januar 2024
Am Sonntag, 4. Februar findet der jährliche Weltkrebstag statt. Das Motto «Close the care gap – Versorgungslücken schliessen» macht dieses Jahr darauf aufmerksam, dass es in der Palliative Care noch viel zu tun gibt.
Mit dem Weltkrebstag schliessen sich Krebsorganisationen weltweit zusammen, um die politischen Entscheidungsträger auf Lücken in der Krebsversorgung aufmerksam zu machen. Auch die Schweizer Krebsliga beteiligt sich an der Aktion und fordert für die Schweiz einen nationalen Krebsplan. Denn ohne Koordination zwischen Bund, Kantonen und Akteuren im Krebsbereich wird die Schweiz den komplexen Problemen, welche eine Krebserkrankung mit sich bringt, nicht entgegenwirken können.

Lebensqualität bis zum Schluss

Eine der vier grossen «care gaps» macht die Krebsliga bei der Palliative Care aus. Der Bundesrat hat 2020 einen Bericht publiziert, der festhält, dass die Angebote der Palliative Care nicht ausreichend in die Grundversorgung integriert sind und der Zugang nicht schweizweit gewährleistet ist. In einigen Kantonen springen die Kantone oder Gemeinden ein und bezahlen freiwillig für einen Teil der Palliativ-Dienste. Doch vor allem in ländlichen und weniger vermögenden Gegenden bleiben riesige Lücken. «Die Finanzierung der Leistungen von Palliative Care muss gesichert sein, und zwar in einem breiteren Ansatz als dem rein medizinischen», schreibt die Krebsliga in einem Communiqué zum Weltkrebstag. Psychosoziale und spirituelle Leistungen seien am Lebensende von grosser Bedeutung. Doch derzeit bezahlt die Grundversicherung diese nicht. Die Politik ist gefordert: «Es braucht endlich eine solide gesetzliche Grundlage, um die Palliative Care flächendeckend anzubieten und deren Finanzierung sicherzustellen.»

WHO hat die Notwendigkeit bestätigt

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO verbessert die Palliativpflege die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit unheilbar fortschreitender Krankheiten massiv. Dies auch weil im Palliativ-Behandlungsteam neben der medizinischen und pflegerischen Betreuung etwa Fachpersonen aus der Psychologie oder Psychoonkologie arbeiten, Seelsorgende, Physiotherapeuten und Sozialarbeiter, um nur einige der unterstützenden Disziplinen zu nennen. «Palliative Care verbessert die Lebensqualität von Patienten und ihrer Familien», schreibt die WHO. Jedes Jahr würden rund 57 Mio. Menschen Palliative Care benötigen – davon rund 26 Mio. in ihrem letzten Lebensjahr. Nur 14 Prozent aller, die Palliative Care nötig hätten, bekommen diese aber auch.

Screenings, Krebsmedikamente und koordinierte Nachsorge

Nicht nur auf die Lücken in der Palliative Care soll der 4. Februar 2024 hinweisen. In den Forderungen der Krebsliga werden auch flächendeckende systematische Screenings gefordert: «Jede dritte Person erkrankt im Laufe ihres Lebens an Krebs. Fachpersonen gehen davon aus, dass rund 40 Prozent dieser Erkrankungen durch Prävention und Vorsorge verhindert werden könnten.» Auch bei den «Cancer Survivors» bestehe Handlungsbedarf. Während die Krebsbehandlung in der Schweiz sehr hoch sei, stehe mancher nach Abschluss der Therapie alleine da. Viele von ihnen kämpfen mit physischen und psychosozialen Spätfolgen wie Fatigue, Depressionen oder finanziellen Schwierigkeiten. Und schliesslich kritisiert die Krebsliga den ungenügenden Zugang zu Krebsmedikamenten. Einerseits seien die Preise für viele onkologische Arzneimittel enorm hoch, andererseits vergüten die Krankenversicherer die Kosten für die Therapie nicht immer gleich.  Für einen fairen Zugang zu innovativen Arzneimitteln wäre mehr Transparenz im gesamten System notwendig.

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