Papst Franziskus forderte vor Kurzem in einer Rede vor den Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben (Pontificia Academia Pro Vita/PAV) eine Stärkung der Palliativmedizin. Er ermutigte Ärzte, Ärztinnen und Studierende sich auf dieses Fachgebiet zu spezialisieren. Nur weil sie keine Leben retteten, seien schmerzlindernde Behandlungen «nicht weniger wert».

Die Palliativmedizin stand im Mittelpunkt der diesjährigen PAV-Vollversammlung, die Anfang März im Vatikan stattfand. Sie helfe Menschen, die aufgrund ihres Alters von der auf Heilung ausgerichteten Medizin oft vernachlässigt würden und sei Ausdruck der Wertschätzung für eine Person, so Franziskus. Weiter forderte der Papst, dass sich Palliativmedizin nicht nur auf Krebspatient_innen in ihrer letzten Lebensphase beschränken dürfe. Sie müsse auch für andere mit dem Alter verbundene Krankheitsbilder angewandt werden.

Der Papst wandte sich in seiner Ansprache auch gegen ein nur auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz ausgerichtetes Gesundheitssystem. Dies dürften nicht die einzigen Kriterien sein, nach denen die medizinische Versorgung erfolge. «Ein Staat darf nicht daran denken, mit Medizin Geld zu verdienen», so Franziskus. Es sei vielmehr die oberste Pflicht, den Menschen zu schützen.

Franziskus ermahnte ausserdem alle in der Palliativmedizin Tätigen, stets das Wohl der Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen. Dies könne nicht gegen deren Leben und Würde geschehen.