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Studie: Chemotherapie bei Krebs im Endstadium hilft wenig und verschlechtert systematisch die Lebensqualität

Studie: Chemotherapie bei Krebs im Endstadium hilft wenig und verschlechtert systematisch die Lebensqualität

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13. August 2015 / Wissen
Chemotherapie kann vor allem im Frühstadium einer Krebserkrankung viel helfen. Doch wenn sich der Krebs auch nach zwei oder drei Chemotherapien weiter ausbreitet, besteht kaum noch Chance, dass weitere Behandlungen etwas verbessern können. Trotzdem empfehlen Ärzt_innen oft nochmals eine Chemotherapie – schlicht weil sie annehmen, dass die Patient_innen ohnehin keine andere Chance hätten und sich besser fühlten, weil etwas gemacht würde.

Eine soeben im Journal «JAMA Oncology» erschienene Studie zum Thema erklärt das damit, dass Ärzt_innen und Patient_innen meist übergrosse Hoffnungen auf medizinische Behandlungen setzen. Und aus diesem Grund überschätzen sie auch systematisch die Chance auf Heilung. Das birgt grosses Potenzial, um mit einer weiteren Behandlung mehr Schaden anzurichten als Nutzen zu stiften.

Insbesondere, so die Studie, gelte das für Chemotherapien bei Krebs im Endstadium. Das Fazit der Autor_innen: «Hier fanden wir keine positiven Auswirkungen der Chemotherapie auf die Lebensqualität.»

Im Gegenteil: Für die am wenigsten von der Krankheit betroffenen der 312 beobachteten Patient_innen, verschlechterte sich die Lebensqualität nach der Chemotherapie sogar deutlich.
JAMA Oncology